Meine Schlaginstrumente

Im fest stehenden Schlagzeug wurden Becken (aus der Türkei), Tom-Toms (ursprünglich aus China) und die europäische "kleine Trommel" (Snare) und große Trommel miteinander kombiniert. Die große Trommel wurde zur Fußtrommel (Bassdrum), die mit einem Pedal gespielt wird. Dazu erfand man die Hi-Hat, einen Beckenständer mit Pedal für den linken Fuß, der zwei kleine Becken zusammenschlägt. Ein Drum-Set-Spieler ersetzte also ca. 4 einzelne Trommler. Die ersten Drumsets sind ca. 1910 in New Orleans nachweisbar.
Insgesamt ist das Drumset eine geniale Erfindung, die aus der heutigen Musik nicht mehr wegzudenken ist. Durch die Möglichkeit, das Instrumentarium mit beiden Händen und Füßen zu bedienen, kann man eine unglaubliche Bandbreite von Rhythmen spielen.

Der Cajon ("Kiste") wurde eigentlich aus der Not geboren. Den Sklaven in Kuba und anderen lateinamerikanischen Ländern wurde zeitweise das Spielen auf ihren Instrumenten verboten. Deshalb benutzten sie dann einfache Transportkisten als Trommeln. Später wurden Saiten im Inneren befestigt, die einen snareähnlichen Klang ermöglichen. Man kann also den Cajon wie ein kleines Schlagzeug mit Snare und Bassdrum benutzen. Durch Schläge auf andere Teile des Cajon kann man aber auch Congas und andere Percussions-Instrumente imitieren. Selbst Rhythmen für Rahmentrommeln sind möglich, die man dann mit Händen und Fingern erzeugen kann.

Die Vorformen der Congas stammen aus Afrika und kamen durch Sklaven nach Kuba und Mittelamerika. Ursprünglich sind die Congas aus Holz, heute werden sie aber auch aus Fiberglas herhestellt. Der Holzklang ist allerdings wesentlich schöner.
Die Congas werden vor allem in Musikrichtungen gespielt, die aus Kuba stammen (wie z.B. Son und Mambo) oder mit kubanischer Musik verwandt sind. Wegen ihrer afrikanischen Ursprünge wird diese Musik als "afro-kubanisch" bezeichnet.
Besonders bekannte Musikrichtungen, in denen die Congas eine große Rolle spielen, sind z.B. die Salsa, eine Mischung aus kubanischer, puerto-ricanischer Musik und Jazz, die u.a. in New York entstand, und der Latin-Rock der Gruppe Santana.
Die Bongos stammen wie die Congas aus dem afro-kubanischen Kulturkreis. Die kleinere, links gespielte Trommel heißt Macho ("Mann") und die größere, rechts gespielte Hembra ("Frau"). Die Bongos werden oft unterschätzt, wenn man aber den richtigen offenen Fingeranschlag benützt, klingen sie sehr markant und "knackig".
Die Tablas werden hauptsächlich in Nord-Indien, Nepal und Pakistan gespielt. Wie viele nordindische Instrumente sind sie aus dem Zusammentreffen der traditionellen indischen Musik mit der arabisch/persischen Musik-Kultur entstanden. Obwohl es Legenden gibt, die sie älter machen, ist ihre erste bildliche Darstellung erst aus dem Jahre 1808. Die heutigen Tablas sind sogar erst ca. 150 Jahre alt.
Die (vom Spieler aus gesehen) rechte Trommel, die eigentliche Tabla, ist aus Rosenholz. Die linke, etwas größere Basstrommel (Bayaa) ist meistens aus Kupfer. Als Bespannung nimmt man ein Ziegenfell, auf das eine schwarze Paste kreisförmig aufgetragen wird. Dieser schwarze Kreis (Syahi) bewirkt, dass das Fell auf einen bestimmten Ton stimmbar wird. Es wird immer auf den Grundton des jeweiligen Musikstücks gestimmt. Die ca. 30 verschiedene Töne und Klänge werden mit Fingern und Händen erzeugt.
Wie die Tabla besteht sie auch aus Rosenbaumholz. Die Felle sind aus Ziegenleder. Auf dem Bassschlagfell wird vor dem Spielen ein Chapati angebracht, damit es richtig klingt.
Die Pakhavaj wird zum Spielen quer über den Schoß gelegt oder sie liegt vor dem Spieler auf dem Boden. Sie wird wie die Tabla auch mit Händen und Fingern gespielt, wobei Schläge mit der ganzen Hand dominieren. Die Pakhavaj ist lauter und tiefer als die Tabla; íhr Stimmumfang reicht - je nach Größe - von A – g.
Es gibt die Legende, dass nach einem Pakhavaj-Wettspiel der Verlierer sie vor Zorn in die Ecke warf, wo sie dann in zwei Teile zersprang. Dies war die Geburtsstunde der Tabla...


Der Korpus ist aus afrikanischem Holz, auf das ein Ziegenfell aufgezogen wird. Auch hier klingt Holz schöner als Fiberglas.
